HEUTE war MORGEN schon GESTERN
Vernissage und Ausstellung
Fotografie ist meine Lebensform, meine Schule des Sehens, in der sich Resonanzräume zwischen innerem Zustand und äußerem Motiv öffnen. Technik ist Handwerk. Das eigentliche Bild entsteht aus Perspektive, Rhythmus und emotionaler Temperatur – als psychischer Abdruck eines Selbst, das sich kontinuierlich weiter bildet.
„finding the extra in the ordinary“ bedeutet Lesen, Denken, Kreieren. Ganz in Schwarz-Weiß als Reduktion auf das Essenzielle – ein Tor zur Zeitlosigkeit, das den Lärm des Buntens ausblendet und Bilder in jenen Raum verschiebt, in dem Leben vorwärts gelebt und rückwärts verstanden wird.
Von der Ästhetik des Augenblicks bis hin zu den essenziellen Fragen des Lebens und Zusammenlebens: Fotografieren ist eine Lehre des Sehens und Verstehens.
Da man in der Welt nur das wahrnehmen kann, was bereits in einem selbst vorhanden ist (Gesetz der Resonanz), kann man die Fotografie auch als Ausdrucksform des eigenen Innenlebens verstehen. Die technische Umsetzung ist freilich ein „simples“ Handwerk - die Perspektive, die Story, die Gefühlswelten… das ist nichts weniger als das Innenleben des Menschen hinter der Kamera. Es ist die ästhetisch-emotional gereifte Perspektive meiner Persönlichkeit auf die Welt.
Da „die Persönlichkeit“ keinen statischen Ist-Zustand darstellt, sondern sich vielmehr in einer immerwährenden Individuation (analog C.G. Jung) weiterentwickelt, so ist auch die Fotografie, als eine ihrer Ausdrucksformen, eine stete Reise für mich.
‚Finding THE EXTRA in THE ORDINARY‘ ist ein zentrales Leitmotiv, was mich auf meinem Lebensweg begleitet. Es ist das Trainieren der Fähigkeit, sich nicht von einem Alltagsleben einnehmen zu lassen und stattdessen Tiefe und Bedeutung in den Dingen zu finden, die einen täglich umgeben.
Ein wichtiges Trainingsinstrument für mich ist nicht nur das Beobachten an sich, sondern der Dreierschritt meiner Inspirationsgenese:
Lesen, Denken, Kreieren.
Zu den meistgeliebten Landschaften meiner inneren Welten zählt die Literatur von Hermann Hesse sowie die romantische Malerei von Caspar David-Friedrich. Sie greifen grundlegend die Fragen nach Sinn (-gebung), Lebensfreuden, Leiden sowie die Rolle des Menschen in der faszinierenden Gesamtheit der ihn umgebenden Natur auf und vertiefen diese eindrucksvoll.
Das Mittel der Wahl meines Ausdrucks ist die Schwarz-Weiß-Fotografie. Sie ist für mich ein Weg das Rauschen vom Signal zu trennen – den Lärm (das Bunte) wegzulassen und sich voll auf die Essenz des Momentes zu fokussieren. In einer klassisch-nostalgischen Darreichungsform, mit matten Tiefen und einer Brise Unschärfe, ist die Schwarz-Weiß-Fotografie ein Tor zur Zeitlosigkeit.
Wenn ich die Welt in schwarz-weiß betrachte, schleicht sich heimlich still und leise ein dumpfer Unterton von Ewigkeit in meinen Bauch. Ein Gefühl frei nach Nitzsche: Wenn die Materie und Energien der Welt begrenzt sind, die Zeit aber nicht – dann gibt es nichts Neues unter der Sonne. Alles war schon einmal da – alles kommt einmal wieder.
Nostalgie ist also keineswegs nur Träumerei von vergangenen Zeiten. Soren A. Kierkegaard formuliertes bekanntermaßen so: „Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden“.
In den folgenden Galerien finden sich sowohl Eindrücke von Veranstaltungen als auch die dazugehörigen Fotografie-Serien zum Kauf.
Viel Freude beim Durchstöbern und vielen Dank für Austausch und Verbindung!
Vernissage und Ausstellung
Künstlerisches Postkartenbuch
Jeder kennt die farbenfrohen, effekthascherischen Postkartenmotive, welche gerade von der Sächsischen Schweiz so zahlreich in Umlauf sind. Doch im Elbsandstein steckt noch so viel mehr als dies Offensichtliche.
Ansehen
Das Fotoprojekt ZEIT•REISE bebildert Menschen und träumerische Szenerien aus längst vergangenen Tagen. Durch die gezielte Wahl des fotografischen Blickwinkels sind die Bilder nicht mehr dem Hier und Jetzt zuzuordnen. Vielmehr lädt ein „historisches“ Leipzig der 20er bis 40er Jahre den Betrachter zum Träumen ein – mit einer Brise Romantik, abgeschmeckt mit reichlich Nostalgie und einem Schuss Melancholie. Das Thema „Reise“ zieht sich wie ein roter Faden durch die Serie. Mit dem Zug, der Kutsche oder beim Kaffee im Wartebereich des Bahnhofs.
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